Technische Suchmaschinenoptimierung (Technical SEO)
Technische Suchmaschinenoptimierung bezeichnet den Prozess, mit dem sichergestellt wird, dass eine Website die technischen Anforderungen moderner Suchmaschinen erfüllt, mit dem Ziel, die organischen Rankings zu verbessern. Wesentlich für die technische Optimierung sind Crawling, Indexierung, Rendering und die Architektur einer Webseite.
Suchmaschinen wie Google müssen in der Lage sein, alle Seiten Ihrer Internet-Präsenz zu finden, zu crawlen, zu rendern und zu indexieren. Außerdem muss Ihre Website sicher, für Mobilgeräte optimiert, frei von doppeltem Inhalt und möglichst schnell zu laden sein…
Der Aufbau Ihrer Website spiegelt wider, wie die einzelnen Seiten Ihrer Website geordnet sind. Grundsätzlich sollten Sie eine möglichst „flache“ Struktur anstreben. Sprich: Die einzelnen Unterseiten Ihrer Website sollten jeweils nur einige wenige Klicks voneinander entfernt sein. So können Google und andere Suchmaschinen die Seiten Ihrer Website mühelos zu 100 % erfassen.
Bei einem Blog oder der Website einer kleinen Pizzeria ist das keine große Sache. Für eine E-Commerce-Website mit 250.000 Produktseiten jedoch schon. Hier ist eine flache Seitenstruktur von entscheidender Bedeutung.
Mithilfe von Breadcrumbs werden automatisch interne Links zu Kategorien und Unterseiten hinzugefügt. Das trägt zur Robustheit Ihrer Site-Struktur bei. Außerdem hat Google die URLs in den Suchergebnislisten (SERPs) in eine Breadcrumb-Navigation übertragen. Sofern es möglich und sinnvoll ist, empfiehlt sich daher die Verwendung einer Breadcrumbs-Navigation.
Duplicate Content
Doppelter Inhalt kann sowohl für Nutzer als auch für die Algorithmen der Suchmaschinen verwirrend sein; er kann außerdem dazu eingesetzt werden, um die Platzierung in den Suchergebnissen zu manipulieren oder mehr Besucher zu gewinnen.
Aus diesem Grund sind Suchmaschinen nicht begeistert von solchen doppelten Inhalten, und Google und Bing raten Webmastern, jegliche Probleme mit doppelten Inhalten zu beheben, die sie finden.
URL-Struktur
Als Faustregel gilt, dass Sie Ihre URLs so einfach wie möglich halten sollten. In der Regel bedeutet dies:
Möglichst kurze, für Menschen lesbare URLs verwenden
Keine unnötigen Parameter, wie Sitzungs-IDs oder Sortierparameter
Denken Sie auch daran, dass Google Ihre Urls zur Erstellung von Breadcrumbs für Ihr Snippet in den Suchergebnissen verwenden kann. Das heißt, dass die Verwendung von einfachen, Keyword-reichen Urls auch zu einer höheren Click-Through-Rate führen kann.
Kanonisierung
Gibt es mehrere Versionen einer Seite, wählt Google eine davon aus, die im Index aufgenommen wird. Dies wird als Kanonisierung bezeichnet, wobei die als kanonisch ausgewählte URL diejenige ist, die Google in den Suchergebnissen anzeigt.
Canonical-Tags lösen das Problem. Mit ihnen können Sie Google mitteilen, welche Version einer Seite indexiert und gerankt werden soll. Ein Canonical-Tag (rel=“canonical“) ist ein HTML-Codefragment, mit dem die Referenzversion für doppelte, fast doppelte und ähnliche Seiten festgelegt wird. Das bedeutet, dass Sie bei gleichem oder ähnlichem Inhalt, der unter verschiedenen URLs verfügbar ist, Canonical-Tags verwenden können, um anzugeben, welche Version die Hauptversion ist und folglich indexiert werden darf.
Canonical-Tags verwenden eine einfache und einheitliche Syntax und werden im <head>-Abschnitt einer Webseite platziert:
<link rel="canonical" href="https://example.com/sample-page/" />
Hier die Bedeutung der einzelnen Teile in einfacher Sprache:
link rel=“canonical“: Der in diesem Tag enthaltene Link ist die Hauptversion (kanonisch) dieser Seite.
href=“https://example.com/sample-page/“: Unter dieser URL ist die kanonische Version zu finden.
Interne Links
Interne Links sind Links von einer Seite innerhalb Ihrer Website zu einer anderen Seite innerhalb der gleichen Website. Diese Links sorgen dafür, dass die einzelnen Unterseiten gefunden werden, und tragen zu einem besseren Ranking bei.
Schema-Markup
Schema-Markup bezeichnet Daten, die es Suchmaschinen ermöglichen, Inhalte besser zu verstehen, und die viele Funktionen bereitstellen, mit denen sich Ihre Website in den Suchergebnissen von anderen Webseiten abheben kann.
Core Web Vitals
Core Web Vitals sind die Metriken für die Geschwindigkeit einer Website, die Bestandteil der Page Experience-Signale von Google sind, mit denen die Nutzererfahrung gemessen wird. Diese Kennzahlen messen die sichtbare Ladegeschwindigkeit mit Largest Contentful Paint (LCP), die grafische Stabilität mit Cumulative Layout Shift (CLS) und die Interaktivität mit First Input Delay (FID).
Kaputte Links
Defekte Links sind Links auf Ihrer Website, die auf nicht vorhandene Seiten verweisen. Dabei kann es sich entweder um interne (d. h. auf andere Seiten auf Ihrer Domain) oder externe (d. h. auf Seiten auf anderen Domains) handeln.
Weiterleitungsketten
Umleitungsketten sind eine Serie von Weiterleitungen, die zwischen der Ausgangs-URL und der Ziel-URL stattfinden.
JavaScript
Fast alle Websites verwenden JavaScript, um die Interaktivität zu erhöhen beziehungsweise das Nutzererlebnis zu verbessern. Teilweise wird es für Menüs eingesetzt, oder um Produkte oder Preise einzublenden, um Inhalte aus verschiedenen Quellen abzurufen, oder in manchen Fällen für die Gestaltung der gesamten Website. Heute ist JavaScript im Internet allgegenwärtig.
Früher reichte es aus, eine HTML-Datei herunterzuladen, um den Inhalt einer Seite zu erfassen. Inzwischen müssen Suchmaschinen dank der Verbreitung von JavaScript einen Großteil der Webseiten so rendern, wie es ein Browser tun würde, damit sie den Inhalt so sehen können, wie ihn der Nutzer sieht.
Mobilfreundlichkeit
Eine responsiv gestaltete Website passt sich automatisch so an, dass sie auf jedem Endgerät optimal dargestellt und genutzt werden kann.
Die Tatsache, dass eine Website responsiv ist, wird von Googles Algorithmen als ein sehr wichtiges Ranking-Signal angesehen. Seit der Einführung des „mobile first“-Ansatzes bei der Indexierung von Inhalten durch Google ist eine responsive Website ohnehin von zentraler Bedeutung.
Deshalb macht es Sinn, dafür zu sorgen, dass Ihre Website vollständig responsive ist und im bestmöglichen Format für Mobil-, Tablet- oder Desktop-Nutzer angezeigt wird.
XML-Sitemap
Eine XML-Sitemap ist eine Datei, die Suchmaschinen den Inhalt Ihrer Website beim Crawlen verständlich macht – quasi eine Art “ Straßenkarte“ mit Informationen, wo sich die einzelnen Seiten genau befinden.
Ferner enthält sie nützliche Informationen über jede Seite Ihrer Website, darunter
der Zeitpunkt, an dem eine Seite zuletzt geändert wurde;
die Priorität, die sie auf Ihrer Website hat;
die Häufigkeit in der die Seite aktualisiert wird.
Strukturiertes Markup
Bei strukturierten Daten handelt es sich um Daten, die Sie Ihrer Website hinzufügen, damit Suchmaschinen den Inhalt besser verstehen können. Diese Daten können Suchmaschinen helfen, Ihre Website besser zu indizieren und relevantere Ergebnisse zu liefern.
Ferner verbessern strukturierte Daten die Suchergebnisse durch das Hinzufügen von „Rich Snippets“ – beispielsweise können Sie strukturierte Daten verwenden, um Sternebewertungen, Preise oder andere Informationen hinzuzufügen (Beispiel unten).
Da die Rich Snippets optisch ansprechender sind und den Suchenden unmittelbar nützliche Informationen liefern, können sie die Klickrate (CTR) verbessern und zusätzlichen Traffic auf Ihre Website lenken. Websites mit Ergebnissen, die eine höhere CTR aufweisen, werden für gewöhnlich von Suchmaschinen bevorzugt behandelt, weshalb es sich wirklich auszahlt, strukturierte Daten zu Ihrer Website hinzuzufügen.
Die Facettennavigation kann für die Nutzer einer Website sehr hilfreich sein, da sie dadurch die Möglichkeit haben, das Angebot trotz fast unendlicher Auswahl einzugrenzen.
Allerdings können diese fast unendlichen Auswahlmöglichkeiten auch zu fast unendlich vielen Seiten führen, die von Google gecrawlt werden müssen, wenn Sie nicht vorsichtig sind.
Ist nämlich jede Option in Ihrer facettierten Navigation so verlinkt, dass jedes Mal eine neue URL erstellt wird, ohne dass der Inhalt wesentlich verändert wird, können Sie unbeabsichtigt Millionen von doppelten oder nahezu doppelten Seiten erstellen, die Google crawlen kann.
Seitenzahlen
Paginierte Seiten sollten im Allgemeinen klar verlinkt und crawlbar sein. Paginierte Seiten sollten selbst kanonisiert werden oder auf eine „Alles anzeigen“-Seite mit allen Einträgen verweisen.
Im Zusammenhang mit der Paginierung gibt es viele Details und Fallen, in die man tappen kann.
Weiterleitungen
Häufig werden Seiten im Web umgezogen, und mit der Zeit können diese Umzüge zu eindrucksvollen Umleitungsketten führen. Nach eigener Aussage verfolgt Google bis zu 5 Weiterleitungen auf einmal – und unternimmt möglicherweise viele Versuche, um die endgültige URL zu finden.
Um es klar zu sagen: Dies ist in der Regel ein geringfügiges Problem, über das Sie nicht allzu lange nachdenken sollten. Die Beseitigung von Weiterleitungsketten verringert jedoch die Wahrscheinlichkeit von Crawling-Fehlern und kann so dazu beitragen, den so genannten Link-Wert zu erhalten. Andererseits ist eine geringe Anzahl von 3xx-Weiterleitungen völlig normal, und die Behebung dieser Probleme wird wahrscheinlich keine großen Vorteile bringen.
Bilder
Für Bilder werden aus 3 wesentlichen Gründen Alt-Attribute empfohlen:
Mit Alt-Attributen können Suchmaschinen das Bild besser verstehen.
Im Falle von Bildern, die auf eine andere URL verweisen, fungiert das Alt-Attribut als Ankertext für den Link.
Barrierefreiheit: Screenreader und andere Anwendungen sind auf den Alt-Text angewiesen, um die Seite richtig zu verstehen.
Natürlich wird die Korrektur von ein oder zwei (oder drei) fehlenden Alt-Texten nicht viel zur Verbesserung der Suchmaschinenoptimierung beitragen, aber in größerem Umfang und bei konsequenter Anwendung können beschreibende Alt-Texte Google dabei helfen, Ihrer Seite und Ihren Bildern Inhalte hinzuzufügen und Ihnen zu einem besseren Ranking verhelfen.
Achten Sie darauf, dass Ihre Alt-Texte kurz, aber aussagekräftig sind. Optimal sind Alt-Texte, die für einen Benutzer eines Screenreaders, der das Bild nicht sehen kann, den meisten Sinn ergeben würden.
Geschwindigkeit
Die Geschwindigkeit von Webseiten spielt schon immer eine Rolle bei der Platzierung in Suchmaschinen, und spätestens seit der Aktualisierung der Core Web Vitals von Google steht sie bei vielen SEOs ganz oben auf der Liste.
Vielleicht erwarten Sie jetzt eine 28-Punkte-Checkliste zur Webgeschwindigkeit, aber das ist schlichtweg unrealistisch. Das Thema Geschwindigkeit ist keine technische SEO-Herausforderung, die für alle gleich ist. Eine einfache Website mit minimalem JavaScript wird ganz andere Herausforderungen mit sich bringen als eine komplexe E-Commerce-Website mit vielen verschiedenen Technologien.
Kurz gesagt: Wenn Ihre Website bereits schnell ist, brauchen Sie sich wahrscheinlich nicht viele Gedanken zu machen.
HTTPS
Tatsächlich ist die Verwendung von HTTPS ein offizielles Google-Ranking-Signal. Aus technischer Sicht ist es jedoch nur ein unbedeutendes Signal und wird als „Tie-Breaker“ eingestuft. Dennoch ist HTTPS aufgrund der jüngsten Browser-Updates und der Erwartungen der Nutzer im heutigen Web eine Selbstverständlichkeit.
Die Überprüfung von SSL/HTTPS ist einfach, da die meisten Browser Sie warnen, wenn Sie versuchen, eine Website zu besuchen, die nicht verschlüsselt ist. Vergewissern Sie sich, dass Sie die Website über HTTP (ohne das „S“) aufrufen, wenn keine Umleitungen eingerichtet sind.
HTTP-Statuscodes
Damit Suchmaschinen eine URL indexieren, muss sie einen 200 HTTP-Antwortstatuscode zurückgeben. 4xx- und 5xx-Fehler wollen Sie vermeiden. Ein 3xx-Redirect-Code ist weniger kritisch, bedeutet aber in der Regel, dass die URL, die Sie überprüfen, nicht diejenige ist, die im Ranking erscheinen wird.
Content Distribution Netzwerk
Zwar wird dies in den Core Web Vital Audits nicht direkt angesprochen, aber die Verwendung eines Content Distribution Network (CDN) kann dazu beitragen, viele reale Geschwindigkeitsprobleme für Nutzer zu lösen. CDNs beschleunigen Ihre Website, indem sie Ihre Dateien an verschiedenen Standorten auf der ganzen Welt speichern und die Auslieferung dieser Inhalte beschleunigen.
Robots-Meta-Tag und X-Robots-Tag
Bei Problemen mit der Indexierung sollten Sie schnell überprüfen, ob die Seite nicht mit einer Robots-Anweisung „noindex“ gekennzeichnet ist. Das Fehlen einer robots-Anweisung ist in Ordnung, da die Standardeinstellung „index“ lautet.
Die meisten Robots-Direktiven werden im HTML-Code als Meta-Robots-Tag platziert. Weit seltener werden sie im HTTP-Header als X-robots-Tag platziert. Natürlich können Sie beide Stellen überprüfen, wobei der Bericht zur URL-Inspektion von Google Ihnen schnell verrät, ob die Indexierung erlaubt ist.
robots.txt
Zwar kann Google eine URL, die durch die robots.txt-Datei blockiert ist, trotzdem indexieren, doch kann es den Inhalt der Seite nicht crawlen. Die Sperrung per robots.txt reicht oft aus, um die URL ganz aus dem Google-Index zu verbannen.
Handelt es sich um eine schlichte URL, genügt möglicherweise eine kurze visuelle Überprüfung Ihrer robots.txt-Datei. In den meisten Fällen sollten Sie eine gründlichere Überprüfung der URL mit einem der unten aufgeführten Tools durchführen.
In der XML-Sitemap-Datei aufgeführte URL
Die Aufnahme von URLs in eine XML-Sitemap-Datei ist für die Platzierung in Google eigentlich nicht erforderlich, aber sie kann das Auffinden Ihrer URLs durch Suchmaschinen erheblich erleichtern und in einigen Fällen das Crawling und sogar das Ranking fördern (es gibt kein Ranking, wenn die Seite nie gecrawlt wurde).
Am besten ist es, alle indexierbaren URLs in einer oder mehreren XML-Sitemap-Dateien aufzulisten.
Sitelinks
Sitelinks sind Links, die unter der Beschreibung des Snippets in den Google-Suchergebnissen angezeigt werden und auf andere Unterseiten Ihrer Website verweisen. Solche Sitelinks werden von den Google-Algorithmen automatisiert erzeugt und werden nur dann angezeigt, wenn sie für den Nutzer nützlich sind.
Zwar können Sie Sitelinks nicht direkt festlegen (sie werden vom Google-Algorithmus automatisiert), aber es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, Google bei der Auswahl der richtigen Sitelinks für Ihre Website zu helfen.
Um Google zu helfen, die Struktur und den Inhalt Ihrer Website zu verstehen, können Sie eine Reihe von Maßnahmen ergreifen, die wiederum Ihre Chancen auf Sitelinks in den Suchergebnissen erhöhen.
- Sorgen Sie dafür, dass Sie für Ihren Markennamen ranken
- Schaffen Sie eine einfache und leicht verständliche Website-Struktur
- Verlinken Sie wichtige Seiten von Ihrer Homepage aus
- Legen Sie geeignete Titel und Beschreibungen für Sitelink-Kandidaten-Seiten fest
- Verwenden Sie die interne Verlinkung, damit Google Ihre wichtigen Seiten identifizieren kann.
- Platzieren Sie Sitelink-Kandidaten-Seiten in Ihrer Sidebar
- Fügen Sie in langen Beiträgen ein Inhaltsverzeichnis mit seiteninternen Links ein
- Optimieren Sie Ihre Website für technisches und On-Page-SEO