Author Rank: Larry Pages Alptraum

Google ist die beste Suchmaschine der Welt. Noch. Im kalifornischen Googleplex gibt es drei Themen, die die Zukunft der Suchmaschine bestimmen und die darüber entscheiden werden, ob Google auch am Ende der Dekade noch Marktführer im Suchmaschinenmarkt ist: Erstens, die Bekämpfung von Spam in der Websuche. Zweitens, die Verbesserung der lokalen Websuche auf Mobilgeräten. Drittens, die so genannte Suche ohne zu Suchen (SWS), bei der Nutzer Vorschläge erhalten, ohne eine eigentliche Suche durchzuführen.

In allen drei Punkten spielt der Author Rank eine entscheidende Rolle. In allen drei Punkten fehlen Google die notwendigen Daten. Facebook hat diese Daten, kooperiert eng mit Microsofts Suchmaschine Bing und arbeitet parallel an einer eigenen Suchmaschine. Mit Faceboook Home will Mark Zuckerberg zudem die Mobilgeräte der Nutzer komplett vereinnahmen, zu Lasten der Google-Einbindung auf diesen Geräten.

Author Rank

Alle von Google derzeit eingesetzten Algorithmen werden in ähnlicher Form längst auch von anderen Suchmaschinen verwendet. Zwar liefert Google immer noch die besten Suchergebnisse, der Vorsprung wird jedoch nur noch durch gute praktische Umsetzung erreicht, nicht mehr durch echte Innovation.

Der Author Rank ist der einzige wirklich neue Ansatz zur Relevanzbewertung von Suchergebnissen seit Erfindung des PageRank. Bisher wird der Author Rank nur dazu genutzt, Beiträge innerhalb sozialer Netzwerke zu sortieren. Eine Variante des Author Rank ist Facebooks EdgeRank, mit dem die Beiträge im Facebook-Newsfeed sortiert werden.

Gelingt es, den Author Rank auf die Websuche, SWS und die lokale Suche zu übertragen, werden die Auswirkungen ähnlich groß sein, wie beim Markteintritt Googles und dessen PageRank. Das ist Larry Pages größter Alptraum, denn den dazu notwendigen Datenschatz besitzt allein Facebook.

Kurze Begriffserklärung: Author Rank verwende ich im Folgenden allgemein als Bezeichnung für einen beliebigen Algorithmus, der die Relevanz von Inhalten bzw. Dokumenten anhand der Popularität des jeweiligen Autors bewertet. AgentRank und EdgeRank sind Author Rank-Algorithmen von Google bzw. Facebook.

AgentRank

Bereits im Jahr 2005 ließ Google einen AgentRank genannten Algorithmus patentieren, der die Relevanz eines Dokuments anhand der Reputation des Autors bestimmt. Die Reputation eines Autors wird anhand der Resonanz bestimmt, die seine Veröffentlichungen durchschnittlich hervorrufen. Dokumente, die von populären Autoren verfasst wurden, haben demnach eine höhere Relevanz als solche von unbekannten oder unpopulären Autoren.

Das Problem damals: Es gab keine Möglichkeit, den Autor eines Dokuments zuverlässig zu identifizieren. Wie sollte Google überprüfen, ob ein Text im Web tatsächlich vom dort angegebenen Autor stammt oder das nur behauptet wird, um ein höheres Ranking zu erreichen?

Identität im Web

Heute gibt es diese Möglichkeit: Mehr als ein Drittel aller Internetnutzer weltweit sind bei Facebook angemeldet. Wenn ich dort einen Beitrag veröffentliche, kann Facebook mich zuverlässig als Autor identifizieren.

Ob meine Facebook-Freunde meinen Beitrag auch tatsächlich zu Gesicht bekommen, bestimmt Facebooks EdgeRank-Algorithmus. Für Freunde, die meine letzten Beiträge kommentiert/geliked/angeklickt haben, ist mein Beitrag relevanter als für diejenigen, die alle meine bisherigen Beiträge ignoriert haben. Ein Beitrag, den ich selbst geschrieben habe, ist für diese Freunde relevanter, als ein Beitrag, den ich nur weiterleite oder kommentiere.

Facebook weiß aber nicht nur, bei welchen meiner Freunde meine Beiträge besonders beliebt sind. Facebook hat auch Daten darüber, zu welchen Themen ich Beiträge verfasse. Und natürlich lässt sich daraus auch eine Langzeit-Statistik erstellen, wie populär meine Beiträge durchschnittlich sind.

Google+

Google hat seinen AgentRank-Algorithmus nicht vergessen: 2011 sagte Eric Schmidt über Spammer im Web:

it would be useful if we had strong identity so we could weed them out. I’m not suggesting eliminating them, what I’m suggesting is if we knew their identity was accurate, we could rank them. Think of them like an identity rank. (Quelle)

Aus diesem Grund hat Google Google+ ins Leben gerufen. Webseitenbetreiber sollen sich bei Google+ anmelden und durch Einfügen eines Codes in allen online veröffentlichten Dokumenten verifizieren, dass sie der Autor desselben sind. Damit ist ihre Identität durch Google eindeutig feststellbar und Google kann den AgentRank zur Bewertung der Inhalte einsetzen.

Im Unterschied zu Facebooks EdgeRank geht es bei Googles AgentRank also nicht in erster Linie darum, Beiträge innerhalb des sozialen Netzwerks zu sortieren. Ziel ist es, die Suchergebnisse bei der Websuche zu verbessern, indem die Popularität des jeweiligen Autoren zur Relevanzbewertung einer Webseite herangezogen wird.

Wie wichtig der AgentRank für Google ist, zeigt die strategische Neuausrichtung des Unternehmens durch Larry Page mit Google+ im Fokus:

This is the path we’re headed down – a single unified, ‘beautiful’ product across everything. (Quelle)

Author Rank in der Websuche

Neben der verifizierten Autorenschaft ist noch eine weitere Zutat notwendig, damit sich der AgentRank/Author Rank auf die Websuche anwenden lässt: Eine riesige Datenbank mit Anhaltspunkten zur Bestimmung der Popularität eines Autoren.

Während Google mit großer Anstrengung daran arbeitet, die Zahl der echten Nutzer auf Google+ zu erhöhen, verfügt Facebook längst über den notwendigen Datenschatz. Damit nicht genug: Mit seinem EdgeRank hat Facebook längst auch den passenden Algorithmus, um diese Daten zu nutzen. Der Schritt, den EdgeRank auf die Websuche zu übertragen, ist kleiner, als man zunächst vermuten würde.

Facebooks EdgeRank wird zum Author Rank

Facebooks EdgeRank bestimmt für einen Nutzer, welche Beiträge von anderen Autoren für ihn interessant sind. Auf die Websuche lässt sich der EdgeRank anwenden, wenn man ihn umdreht: Für welche Nutzergruppen und in welchen Themengebieten sind die Beiträge eines Autoren relevant? Aus dem Leser-bezogenen EdgeRank wird so der Autor-bezogene Author Rank.

Damit lässt sich für jeden Autoren ein Relevanzwert errechnen, der angibt, wie relevant seine Beiträge zu bestimmten Themen oder für bestimmte Nutzergruppen sind. Dieser allgemeine Author Rank lässt sich analog zu Googles PageRank zur Relevanzbewertung nutzen: Je höher der Author Rank eines Autoren, desto höher werden seine Beiträge gerankt. Im Gegensatz zum PageRank wird der Author Rank von Anfang an deutlich weniger anfällig für Manipulationen sein.

Warum der Author Rank für Googles Websuche existentiell ist

Der Author Rank repräsentiert den Social Graph, also die Beziehungen von Menschen. Der Social Graph ist daher sehr viel schwieriger zu manipulieren als der Link Graph, also die Verknüpfungen zwischen Webseiten. Googles PageRank und weitere wichtige von Google genutzte Algorithmen basieren jedoch in erster Linie auf diesen Verknüpfungen zwischen Webseiten. Die Folge ist, dass häufig nicht die relevantesten Webseiten ganz oben in den Suchergebnislisten stehen, sondern schlecht gemachte Seiten, die geschickt verlinkt sind. Der Umgang mit diesen Spam-Seiten ist die größte verbliebene Herausforderung bei der Entwicklung und Verbesserung von Suchmaschinen. Fast alle anderen wichtigen Algorithmen werden mittlerweile auch von Googles Mitbewerbern eingesetzt und sind häufig sogar als Open Source verfügbar.

Aus diesem Grund ist die Entwicklung eines Author Rank-Algorithmus eines der wichtigsten Projekte in Googles Entwicklungsabteilung. Dazu gehört der Aufbau von Google+ um an die notwendigen Daten zu gelangen.

Facebook, Bing und Google

Ein Szenario, das Googles CEO Larry Page den Angstschweiß auf die Stirn bringen dürfte, ist eine Nutzung von Facebooks EdgeRank-Daten als Author Rank-Algorithmus in Microsofts Suchmaschine Bing. Facebook und Bing haben im Januar eine erste Version einer gemeinsamen Suchmaschine vorgestellt und die weitere Vertiefung der Zusammenarbeit angekündigt:

„Almost two-and-a-half years ago, Bing and Facebook started down a path to make search more social. (…) our two teams will continue to experiment and innovate towards our shared vision of giving people access to the wisdom of their friends combined with the information available on the web.“ (Quelle)

Durch einen gemeinsam mit Facebook entwickelten Author Rank könnte Bing sich den Vorsprung verschaffen, zu dem es bisher nicht gereicht hat. In der Vergangenheit wurde Bing in erster Linie als Google-Kopie wahrgenommen, die fast, aber doch nicht ganz an das Original heranreicht. Wie schnell sich die Marktanteile im Suchmaschinenmarkt ändern können, hat Google selbst gezeigt. Ob es zu einer engeren Zusammenarbeit zwischen Faceboook und Microsoft kommen wird, ist allerdings nicht sicher. Mark Zuckerberg hält sich in dieser Hinsicht alle Optionen offen.

Aber auch eine eigenständige Weiterentwicklung von Facebooks Graph Search genannter interner Suchfunktion ist für Google bedrohlich.

Facebook als Suchmaschine?

Selbst wenn Facebook seine Startseite in einen großen Suchschlitz verwandeln und sich in Facesearch umbenennen würde, dürfte das wohl die wenigsten Google-Nutzer dazu bringen, für ihre tägliche Webrecherche von Google zu Facebook zu wechseln. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass eine solche Facebook-Suchmaschine das Schicksal aller anderen bisherigen „Google-Killer“ ereilen würde.

Wieso also die ganze Aufregung? Die Annahme, dass eine mögliche Facebook-Suchmaschine (ähnlich wie Microsofts Bing) eine Google-Kopie wird, ist zu kurz gedacht. Die mobile Nutzung des Web ist mehr als nur ein Trend und Facebook ist die meistgenutzte mobile App. Gleichzeitig ist Google davon überzeugt, dass die Suchmaschine der Zukunft eher eine Art Vorschlagsmaschine ist. Diese liefert den Nutzern Suchergebnisse passend zu ihrem aktuellen Kontext, ohne dass sie aktiv eine Suche durchführen. Amit Singhal, Googles Senior Vice President erklärt es so:

„I call it searching without searching [or SWS] (…) That’s going to take an awful lot of innovation.“ (Quelle)

Während normale Web-Recherchen auch in Zukunft eher am PC stattfinden werden, ist diese Suche ohne zu Suchen prädestiniert für die mobile Nutzung. Auch ohne sich mit technischen Details zu beschäftigen, liegt es nahe, dass Beziehungen zwischen Autoren und Lesern für eine solche Vorschlagsmaschine besser geeignet sind, als Verknüpfungen zwischen Webseiten. Facebook hat also alles, was die Suchmaschine der Zukunft braucht.

SWS ist eine der beiden Möglichkeiten, im Such-Geschäft auch in Zukunft nennenswertes Wachstum zu generieren. Facebook hat hier eindeutig die besseren Karten.

Lokale Suche

Die zweite Möglichkeit zum Wachstum liegt in der lokalen Suche. Immer mehr Nutzer suchen mit dem Smartphone. Ziel der Suche ist dann häufig eine Einrichtung, die sich in der Nähe des aktuellen Aufenthaltsorts befindet. Obwohl viele dieser Einrichtungen auch eine Webseite besitzen, stößt Googles linkbasierte Suchmaschine hier an ihre Grenzen. Besser geeignet zur Relevanzbewertung sind in diesem Fall Bewertungen von Nutzern. Das Problem: Solange die Reputation der Autoren dieser Bewertungen nicht nachvollziehbar ist, lassen sich die Bewertungen nahezu beliebig manipulieren. Analog zu Googles PageRank, der eingehende Links nicht einfach zählt, sondern deren Qualität bewertet, bedarf es hier eines Author Rank, der nicht nur die Anzahl der Bewertungen erfasst, sondern auch den Einfluß der jeweiligen Autoren bewertet.

Aktuell ist Google Maps noch die meistgenutzte mobile App zur lokalen Suche. Facebook steht jedoch nur knapp dahinter:

Imagine what could happen if Facebook really concentrated on making its local search experience competitive and invested heavily in promoting it. (Quelle)

Facebook Home

Mit dem vor kurzem vorgestellten Facebook Home schlägt Mark Zuckerberg genau in diese Kerbe:

With the announcement of Facebook Home, Facebook has pushed the accelerator on its local mobile strategy (Quelle)

Die nächste Version wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Facebooks (Local) Graph Search oder gar eine Weiterentwicklung davon enthalten. Facebook Home wird außerdem im Stand-By-Modus Inhalte auf dem Display einblenden, ein idealer Platz für SWS-Vorschläge.

Auf neueren Android-Geräten ist im Auslieferungszustand die Google-Suchbox prominent ganz oben auf dem Startbildschirm platziert. Wie Danny Sullivan feststellt, verschwindet die Google-Suchbox, sobald man Facebook Home installiert:

I’ve had two people from Facebook confirm that if you add Facebook Home (…), the search bar goes away. (Quelle)

Das ist der Stoff, aus dem Larry Pages Alpträume gestrickt sind.

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17 thoughts on “Author Rank: Larry Pages Alptraum

  1. Hi Vincent, toll geschrieben, geiler Input. Mehr davon!

    Nur ein mal Gedankenspiel: will überhaupt jeder, dass die „beliebtesten Inhalte“ auch die erste Ressource bei einer Recherche ausmachen?

    Beliebtheit ist etwas komplett anderes als Qualität. Populismus schafft schließlich keine Werte. Ein Blick auf unsere Gesellschaft genügt! 😉

    Es ist ja davon auszugehen, dass wirklich versierte Menschen, Genialisten und Experten – die Leute die eine Gesellschaft mit unumstößlichen Forschungsergebnissen und Antworten auf relevante Fragen voranbringen können – nicht zwingend in sozialen Medien aktiv sind, weil sie ein geringeres Mitteilungsbedürfnis haben (oder weniger sozialkompetent sind – je nachdem, wie man es für sich selbst passend auslegen möchte).

    Jedenfalls würden deren Publikationen dann nicht berücksichtigt werden. Zumal der Durchschnitt der Menschen weder Zeit noch Elan hat, selbiges genau zu studieren (um es zu liken, zu sharen usw.).

    Anders ist es jetzt mit dem Link-Prinzip, denn hier legen definitive „Trusted Sources“ den Grundstein. Seiten die einmal händisch mit hohem PR (oder „Google-Trust“) ausgestattet wurden. Universitäten. Institutionen. Stiftungen. Domains, die von Leuten betreut werden, die auf wissenschaftliches Arbeiten wert legen.

    Worum geht es einer Suchmaschine? Doch wohl wie jedem kommerziellen Unternehmen um die Leute mit hoher Kaufkraft. Leute mit hoher Kaufkraft sind in den meisten Fällen ja auch mit gewisser Bildung und Intelligenz ausgestattet. Diese Leute greifen aber tendenziell lieber zum Fachportal, Expertenforum oder gleich zum Printmedium, als zu einer informativ-ausgerichteten Google-Suche, womit sie ja die Bewertung der Quellen aus den eigenen Händen geben.

    Könnte ein „Populismus“-Ranking die Suchergebnisse daher nicht gar noch verschlechtern? Denn aktuell sind SEOs sicher irgendwo beeinflussend aktiv, die SERPs ihnen aber nicht einfach hilflos ausgeliefert, wie es so gerne dargestellt wird.

    Oder?

    VG Marius

    1. @Marius: Danke! Ja, das Problem, dass die populärsten Inhalte vorne landen, haben die meisten link- und klick-basierten Algorithmen. Wobei sich das ja zumindest teilweise dadurch steuern lässt, dass man bestimmte (spezifischere) Suchbegriffe nutzt. Anders sieht es natürlich bei Trends wie SWS aus, bei denen die Vorschläge ohne Suchbegriff zustande kommen. Facebooks Edge-Rank wurde ja sogar gezielt daraufhin entwickelt, die populärsten Inhalte zu bevorzugen.

    2. @ Vincent: Sehr schöner Artikel 🙂

      @ Marius: Ich habe mir in den letzten 1-2 Jahren ziemlich alles reingezogen, was mit Autor Rank zu tun hat und von Google selbst kam. Viel ist es ja nicht und man kann es oft auf verschiedene Arten interpretieren. Aber hier ist was ich denken:

      Popularität ist nur ein Faktor vom Autor Rank. Weil hier besteht ja immer das Problem, dass man sich shares (also +1) kaufen kann.
      Stattdessen denke ich, dass Google auch alle anderen Faktoren hinzunimmt. Zum Beispiel die Bewertung eines Inhalts, wie Google das jetzt auch macht.

      Das allerwichtigste ist für mich aber, dass Google jedem Autor in Zukunft ein Fachgebiet zuordnen wird. Das heisst, wenn du täglich 1000 +1 bekommst, weil du lustige Katzenfotos hochlädst, dann wirst du bei Google für lustige Katzenfotos bekannt sein. In dem Bereich werden deine Inhalte dann gut gerankt.
      Wenn du am Tag darauf aber einen Artikel über Versicherungen schreibst, hast du dort noch kein Vertrauen, da dich Google nicht als Versicherungsprofi kennt.

      Fazit: Ich denke der Autor Rank wird irgendwann ziemlich krass einschlagen.

  2. Wie heißt es so schön „Konkurenz belebt das Geschäft“.
    Ich finde den Beitrag sehr gut recherchiert , auch wenn in diesem Beitrag Facebook besser abschneidet heißt es noch nicht das es so bleibt. Profitieren davon, werden sicherlich die Nutzer der Netzwerke die unterscheiden können in welchem Ranking sie sich einfügen werden. Backlinks zu setzen scheint in der Zukunft von weniger Relevanz zu sein, ist aber auch ganz gut so denn Algorhytmen haben erkannt auf was es wirklich ankommt.
    „Kontent ist King“

    1. @Andy: Danke 🙂 Dass die Nutzer in jedem Fall profitieren, würde ich allerdings nicht sagen. Denn die Kunden sowohl von Google, als auch von Facebook sind ja nicht die Nutzer .. Vorrangiges Ziel beider Unternehmen ist es, den Kundennutzen und damit den Aktienwert zu erhöhen. Manchmal dient das auch dem Nutzer, manchmal aber auch nicht.

  3. sehr interessanter artikel – danke für die inputs! allerdings bin ich mir nicht sicher ob der author-rank (oder der umgang damit) zukünftig nicht ebenso zu manipulieren ist wie einst der page-rank…
    @mario: deinen einwand finde ich sehr gut! nur weil etwas beliebt ist, will ich es ja vielleicht trotzdem nicht gleich vorne finden… wie du sagst – bekanntheit / beliebtheit ist an sich noch lange kein (zeigenswerter) inhalt… und überhaupt – wer definniert / wie definiert sich guter (?) author-rank…

    sws und lokale suche sind meiner meinung nach die wahrscheinlichsten trends, die erfolg haben werden – vor allem in hinblick darauf, dass google und co ja geld verdienen wollen/müssen!
    so machte ich vor kurzem eine wirklich interessante beobachtung, jedenfalls ist mir folgendes sofort ins auge gestochen: am wiener westbahnhof kamen gerade ein paar fernzüge an und mitten in der heraus strömenden masse standen 4 mittelalterliche amerikaner und starrten gebannt auf ihr tablet und hielten es in richtung der rolltreppe, die zur u-bahn führt…
    wahrscheinlich haben sie halt auf den stadtplan am tab gesehen, was weiß ich – aber wesentlich ist das, was ihnen („search without searching“) gezeigt werden könnte (und das NOCH nicht tut), ganz im sinne des user-nutzens, den matt cutts (zurecht) immer beschwört… google-glass etc. möchte doch, denke ich, in etwa diesen weg gehen…
    und genau da bin ich wieder beim kern, nämlich bei vincents beitrag – hier wäre es gut, hätte google facebook’s daten und hier zeigt sich warum google+ überlebenswichtig für google ist…

  4. Klasse Artikel, soviel mal vorne weg.

    Meine Meinung nach ist die Herangehensweise von Google etwas wie einen Autoren-Rank im Algorithmus zu implementieren nicht schlecht. Denn aufgrund der sozialen Signale und dem Auf- bzw. Ausbau eines Netzwerkes, ergibt sich am Ende ein Gesamtbild was zu einer Autorität führen kann, die wesentlich schwieriger und mit wesentlich mehr Aufwand zu manipulieren sein wird.

    1. @Heiko: Danke 🙂 Sehe ich genauso. Vor allem ist der Author Rank (wie im Artikel erwähnt) der erste wirklich innovative Ansatz, alles andere seit dem PageRank waren eher pragmatische Detailverbesserungen.

  5. @Marius
    ich gebe die 100% recht.

    Ich denke nämlich nicht, dass eine hohe Reputation in sozialen Netzwerken, eine Bestätigung für hochwertige Inhalte ist.
    Wenn ich sehe, wer in meinem Freundeskreis und/oder diverse FB Seiten, das größte Feedback hat, dann sind das meistens DJs, Veranstalter von Partys, große Magazine mit reißerischen Facebook Posts oder Funny-Bilder/Videos.
    Auf der anderen Seite werden oft inhaltlich klasse und wichtige geteilte Artikel oft nicht beachtet oder weiter geteilt.

    Oder sieht die Zukunft dann so aus, dass jeder der in der Serps noch was erreichen möchte, ein Profil haben muss mit vielen Abonnenten bei dem man dann ständig süße Katzenbilder postet?

    Bin gespannt wie sich das gesamte entwickelt.

    Grüße & Danke für den guten Artikel.
    Simon

  6. Danke für diese Gegenüberstellung!

    Ich denke Larry’s Angstschweiss hält sich in engen Grenzen: Klar, Facebook ist eine Macht und verfügt über sehr interessante Nutzerdaten. Sie machen auch überraschend vieles richtig, trotz des zarten Alters ihres CEO’s.

    Aber – Facebook hat eine grundlegende Einschränkung: Es ist ein „geschlossenes System“. Ich weiss jetzt die demographisch korrekten Zahlenwerte nicht mehr, aber so in etwa haben die Nutzer im Schnitt 200 „Freunde“ mit denen sie interagieren, mit 50 etwas enger, mit 5 recht eng. Ich vernetze mich beispielsweise recht selten mit neuen Facebook-Freunden, bei etwas über 400 „Freunden“ scheint mein privates Beziehungsnetzwerk abgedeckt.

    Demgegenüber werde ich im „offenen System“ von Google+ täglich von neuen Interessierten in ihre Kreise aufgenommen. Aktuell werde ich in 1’100 Kreisen aufgeführt, Tendenz steigend.

    Sogar bei Xing und Linkedin habe ich mehr Bekannte als bei Facebook. Das bedeutet, dass mein Einfluss bei Facebook immer eingeschränkt bleiben wird. Zumal ich keine Katze habe, deren Fotos ich hochladen könnte…

    Auch die Inhalte der verschiedenen Netzwerke sprechen bisher gegen Facebook: Ja, auch ich besuche die Facebook-Timeline mehrmals täglich aus Neugierde, aber wirklich relevant sind die süssen Katzenbilder nun tatsächlich nicht. Oder anders gesagt: Wenn ich morgen eines der grossen Social Networks nicht mehr benutzen dürfte, dann würde ich eindeutig Facebook hergeben. Es hat die geringste Relevanz für mich (bringt aber – Achtung Widerspruch – zugegebenermassen den meisten Traffic auf meine Blogs…).

    Von Facebook Home bin ich etwas enttäuscht, da hätte ich mehr erwartet. Aber es funktioniert tatsächlich besser als Google Currents. Dort müssen sie an der graphischen Darstellung noch etwas schrauben.

    Im Hype um den Facebook Social Graph scheint Google’s „Unified Strategie“ unterschätzt zu werden: Ich bin Google Heavy-User und nutze Google+, Kalender, Mail, Kontakte, Maps, Drive, Keep und ein paar weitere Dienste.
    Und was da zwischendurch für Synergien aufblitzen z.B. zwischen Google+ und den Kontakten oder zwischen dem Kalender und Google Now ist schon noch beachtlich und praktisch und natürlich auch beängstigend.

    Aber all diese Informationen hat Facebook nicht und wird sie auch nicht erhalten. Höchstens bei einer Zusammenarbeit mit Microsoft und dessen Outlook-Funktionen.

    In diesem Sinne freuen wir uns dank der Konkurrenz auf zahlreiche Innovationen in diesem Umfeld 😉

  7. Vielen Dank für den sehr lesenswerten Artikel.
    Ich bezweifle aber, dass Larry Page wegen möglicher Konkurrenz schlaflose Nächte haben wird. Der Author Rank ist sicherlich ein großer Fortschritt.

    Facebookempfehlungen (auch von Freunden) blende ich zu 90% aus. Meistens sind es auch die, über deren Account täglich Empfehlungen für Spiele und Apps kommen. Das ignoriere ich. Lediglich in den Bereichen SEO/Marketing und Hunde (bin selber Hundebesitzer) schau ich genauer hin.
    Solange Facebookempfehlungen derart spamüberflutet sind, werden sie für Google keine Konkurrenz darstellen.

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